Die Deutsche Kaffeemeisterschaft 2016 in München
Fast zwei Wochen ist sie nun her, die Kaffeemeisterschaft bei der die besten Kaffeemacher des Landes gekürt wurden. Ich war von Mittwoch bis Sonntag in München mit dabei, und habe das Ganze in Bildern festgehalten.
Erwartungen übertroffen!
Vom ersten bis zum letzten Moment habe ich mich in der Deutschen Kaffeeszene mehr als wohl gefühlt.
Anfangs hatte ich Bedenken, was jemand der „nur“ interessiert ist da groß bei so einem Event wie der Kaffeemeisterschaft mitreden kann oder soll. Der Eindruck bzw. der Gedanke war aber schon am zweiten offeeag verflogen. Alle waren unfassbar offenherzig, freundlich, und einfach nett.
Viele Gesichter die man bislang nur vom sehen, aus dem Internet oder der Presse kannte entpuppten sich als wirklich sehr sehr nette Typen! Mich hat es persönlich am meisten beeindruckt, dass jeder – egal ob Volunteer, Teilnehmer, mehrfacher Deutscher Meister, Weltmeister oder Mitglied der internationalen und hoch besetzten Jury – jeden immer freundlich begrüßt hat und sich gefreut hat den ein oder anderen wieder zu sehen. Ich habe mich zum Beispiel ein paarmal mit Valantis Lamprianidis unterhalten.
Ein international tätiger Juror aus Griechenland, Baristatrainer und Coach für Wettbewerbsteilnehmer. Unterwegs rund um den Globus, selten zu Hause, und fast 20 Jahre Erfahrung im Kaffeebusiness – Sehr spannend, sich mit so jemandem auszutauschen.
Oder Hannes von coffeecircle aus Berlin. Mit diesem Shop verbinde ich meinen ersten Kontakt zum Specialty Coffee. Da ist es irgendwie interessant, sich mit ihm über die Rösterei & Co zu unterhalten.
Carlo aus Bonn war das einzige Gesicht was ich schon kannte, wir haben uns beim Cup Tasting in Düsseldof Anfang 2016 kennen gelernt.
Auch die vielen anderen … Die Verantwortlichen Nicole, Bella, Patricia und Kathrin, das Hamburger Trio Sven, Yuri und Aga, die Bonner Cafe-Roller Matthias, Elisabeth und Sebastian, die Kay aus Osnabrück, Chrissy und Filiz aus Landau, Christian Ullrich, Daniel Gerlach, Philipp Diekmann, Tolga Daglum, der unfassbar gut gelaunte Dominik im Vorbereitungsraum … Oder Melanie, von der ich bislang nur den Instagram Account kannte. Ich kann natürlich nicht alle aufzählen, aber ihr wart alle toll und es war cool euch kennen zu lernen!
Wie und wieso bin ich zur Kaffeemeisterschaft gekommen?
Im letzten Jahr habe ich mir das Event im Livestream angeschaut, und wollte dieses Mal gerne live dabei sein. Die Kaffeemeisterschaft fand wie auch im letzten Jahr im Rahmen der Messe „Food & Life“ statt. Aber es wäre mir zu blöd und zu langweilig gewesen, vier Tage völlig passiv als Besucher der Messe im Publikum zu sitzen, da wäre ich eher wieder vorm Livestrem gelandet 🙂
Also habe ich mich angeboten zu helfen, indem ich fotografiere und Bildmaterial für alle Teilnehmer, und natürlich die Veranstalter und Sponsoren erstelle.
Damit bin ich scheinbar offene Türen eingerannt, denn genau das hat wohl noch gefehlt. Also eine win-win-Situation, und alle waren glücklich.
An meinem ersten Tag war ich früher da als erwartet, und habe erstmal alle Leute getroffen mit denen ich vorher nur per Mail oder Telefon Kontakt hatte. Dann habe ich mich kurz umgeschaut und ein paar erste Eindrücke gesammelt. Eingeteilt war ich noch nicht, daher konnte ich mir einen guten Überblick verschaffen.
So richtig los ging es dann aber am Donnerstag: Die Vorrunden in den Kategorien Brewers Cup, Latte-Art, und Barista standen an. Alles parallel, wodurch ich mich am liebsten in mehrere Teile geteilt hätte.
Was wird bei der Kaffeemeisterschaft genau gemacht?
Die Kaffeemeisterschaft besteht aus mehreren Disziplinen. Sie sind alle eigenständig, aber die Teilnehmer können durchaus auch an mehreren Wettbewerben teilnehmen – Solange sich das zeitlich nicht überschneidet.
- Latte Art
- Cup Tasting
- Brewers Cup
- Coffee In Good Spirits
- Barista
- Rösten
Was die einzelnen Disziplinen genau bedeuten habe ich unten noch mal erklärt.
Wie lief es in München ab?
Tag 1, Donnerstag
Am für mich eigentlichen ersten Tag, dem Donnerstag, war ich für den ersten Latte-Art Teil eingeplant. Hier bereiten die Teilnehmer ein Motiv zu, welches dann anonym von der Jury bewertet wird. Das Regelwerk hat hier genaue Vorgaben wie die Tassen zu präsentieren sind: Ein Foto, senkrecht von oben, Henkel nach rechts.
Dafür habe ich meinen Aufbau an der sogenannten „Art-Bar“ gemacht, und diese Motive fotografiert.
Während die Teilnehmer ihre 30 Minuten Vorbereitungszeit hatten (für die Bühnenpräsentation direkt im Anschluss an das Motiv), habe ich mich um die parallel laufenden Wettbewerbe Brewers Cup (der Teil mit den unbekannten Bohnen, s.u.) und Barista gekümmert, sowie den Latte-Art-Teil auf der Bühne. Recht viel auf einmal, aber das war nur am Donnerstag so.
Wahnsinn was die Teilnehmer mit Milchschaum in die Tassen gezaubert haben. Vom Schwan über Eule, Karpfen bis hin zum Anker war alles dabei.
Yuri aus Hamburg hatte sich für den Wettkampf einen sehr aufwändig verzierten Pitcher – das Milchkännchen – gemacht. Wirklich schick.
Die Brewers-Cup Teilnehmer testeten fleissig mit v60, AeroPress, Chemex oder Kalita Filtern. Verschiedene Zeiten und Temperaturen, verschiedene Mahlgrade … Das Ergebnis wurde dann im Refraktometer gemessen, um den perfekten Extraktionsgrad zu bestimmen (#nerdtalk: Ein TDS Wert zwischen 1.2 und 1.4 wird hier als optimal angesehen).
Bei den Baristi auf der Bühne wurden ebenso wilde Dinge vollzogen. Kaffee wurde vor dem Filtern mit einem Gerät bzw einer Methode aus dem Verfahrenstechnik-Labor bearbeitet (Über- und Unterdruck im Wechsel zerstörte die Zellwände des Kaffees, der so noch besser extrahiert werden konnte), ein eingekochtes „Püree“ aus Pflaumenmarmelade und sonstigen Früchten wurde mit Kaffee gemixt, oder geröstete Walnüsse wurden zusammen mit 2 Espressi durch die AeroPress gedrückt.
Sehr experimentell, ich wäre hier auch gerne Jury gewesen …
Abends ging es dann spontan noch zum Barista Jam in der Dallmayr Academy, so dass aus dem Bilder sichten und hochladen schon am ersten Tag nichts wurde … Was da so los war könnt ihr hier lesen. Ein sehr lustiger Abend war’s!
Tag 2, Freitag
Am Freitag standen drei Disziplinen auf dem Programm: Vorrunde Brewers Cup, sowie die Wettbewerbe Cuptasting und Coffee In Good Spirits.
Die Cuptaster hatten am Vormittag die Bühne für sich. Es wurden literweise Kaffee gebrüht und in unzähligen Tassen auf die Bühne getragen.
Pro Runde waren es 3 Tische mit je 8×3 Tassen, also insgesamt 72 Tassen. Das alles allein in der ersten Runde neun mal, da es insg. 27 Teilnehmer waren. Also 648 Tassen Kaffee!
Nach einigen lauten Schlürfgeräuschen und verzogenen Gesichtern beim schmecken wurde dann live die Zählung gemacht: Unter der jeweils zu findenden Tasse war ein Punkt. Jeder Teilnehmer hat seine Tasse hochgehoben, und es wurde zusammengezählt. Das hatte für die Zuschauer schon ein bisschen Elfmeter-Charakter 🙂
Zwei Teilnehmer hatten in der ersten Runde unfassbare 8 von 8 Tassen korrekt aussortiert!
So ging es dann Schlag auf Schlag bis die letzten drei übrig blieben, und das Finale um Budapest ausgetragen haben. Theressa Prüssen, Benjamin Hohmann und Merouane Chachoua.
Benjamin konnte das Ding mit einer Tasse Vorsprung für sich entscheiden! Hätte er die letzte Tasse nicht korrekt erkannt, wäre Theresa beim Gleichstand weiter gewesen – weil sie 0,8 Sekunden schneller war … Spannung pur!
Der Brewers Cup ist leider ein wenig an mir vorbei gegangen, und ich konnte nur mal kurz bei der Jury und den Teilnehmern schauen. Was das angeht habe ich Sonntag mehr gesehen.
Coffee in Good Spirits hatte was von Hotelbar und Saloon.
Schon während der Vorbereitungszeit hinter der Bühne wurden hier Vodka- und Whiskyflaschen poliert, Zangen, Gläserhalter, Brenner und viele andere Dinge auf den Wagen gepackt. Im Grunde genommen ähnlich wie bei den anderen Kategorien… Aber auch nicht 🙂
Der Jury mussten hier zwei identische Irish Coffees serviert werden, sowie zwei identische Eigenkreationen. Der Kaffee-Charakter soll jedoch erhalten bleiben!
Am Freitagabend konnte ich dann endlich die Bilder von den zwei vorherigen Tagen mal sichern und sichten. Zudem haben sich meine Füße und Beine langsam zu Wort gemeldet.
Tag 3, Samstag
Der Tag der Entscheidung: Die Finale in den Wettbewerben Barista und Latte-Art standen an! Abwechselnd wurde auf der Bühne Kaffee zubereitet, oder der Espresso zur Leinwand gemacht.
Bei den Baristi war eine Präsentation spannender als die andere, und alle Finalisten haben mich mit ihrer Geschichte und ihren Künsten an Mühle und Maschine begeistert. Die Präsentationen der Vorrunde wurden vor einer anderen Jury wiederholt, zum Teil noch optimiert und angepasst.
Wieder wurden die wildesten Dinge mit dem Kaffee angestellt, und ich hätte mich nicht entscheiden können. Aber zum Glück gibt es noch die Jury, die ein paar andere Dinge zu bewerten hat.
Am Ende konnte sich Chloe Nattrass von Father Carpenter Coffee in Berlin durchsetzen, sie hat für mich persönlich zusammen mit der zweitplatzierten Nicole Battefeld (Barista in der Röststätte, Berlin) und Bono Gargolov (Platz 5) die beste Präsentation auf der Bühne hingelegt.
Chloe war so nett und hat mir kurz ein paar Fragen beantwortet, die gibt es hier zu lesen
Bei den Latte-Art Teilnehmern war es weniger spektakulär, aber nur im Hinblick auf die Aufwändigkeit der Show! Denn hier war höchste Präzision gefragt um ein ruhiges Händchen beim gießen der Muster zu behalten.
Das Publikum zitterte regelrecht mit, als die Tassen sich immer weiter und weiter füllten, bevor dann plötzlich die Schwäne, Eichhörnchen oder Einhörner zum Vorschein kamen.
Die Finalisten präsentierten altbewährte Motive in neuer Perfektion, aber auch sehr innovative Motive fanden den Weg auf die Crema.
Am Ende hat sich Markus Badura an die Spitze gesetzt, der Gewinner aus 2014.
Der zweite und dritte Platz blieb unverändert zum Vorjahr: Kristina Eronina aus Nürnberg wurde erneut Runner-Up, Carlo Graf Bülow aus Bonn belegte Platz 3.
Die Siegerehrung und Gewinner der Deutschen Kaffeemeisterschaft 2016
Nach den Präsentationen auf der Bühne gab es die Siegerehrung für alle Wettbewerbe (ausser den erst am Sonntag stattfindenden Brewers Cup)
Barista |
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1. Chloe Nattrass (Father Carpenter Coffee, Berlin) |
2. Nicole Battefeld (Röststätte, Berlin) |
3. Tony Johnson (Kaffeekommune, Mainz) |
Latte Art |
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1. Markus Badura (Latte Art Badura, Diedesheim) |
2. Kristina Eronina (Machhörndl, Nürnberg) |
3. Carlo Graf Bülow (Schamong, Köln) |
Rösten |
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1. Benjamin Poszgai (moxxá, Köln) |
2. Erik Brockholz (Kaffeerösterei Burg, Hamburg) |
3. Duc Dung Nguyen (Caphe House, Düsseldorf) |
Cup Taster |
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1. Benjamin Hohlmann (unternehmen mitte, Basel) |
2. Theresa Prüssen (unternehmen mitte, Basel) |
3. Merouane Chachoua (Supremo, München) |
Coffee In Good Spirits |
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1. Niklas Schmedding (Kaffeekommune, Mainz) |
2. Arne Steinkirchner (-, Hannover) |
3. Philipp Diekmann (-, Hamburg) |
Damit war dann auch der Samstag vorbei, und schneller als gedacht standen wir vor dem letzten Tag.
Tag 4, Sonntag
Am Sonntag fand das Finale des Brewers Cups statt. Da an dem Tag nur dieser Wettbewerb stattgefunden hat, konnte ich mich auch endlich mal damit befassen.
Das erste was ich morgens gesehen habe: Wissem Ben Rahim sortiert per Hand Bohnen aus. Die schwarze Tüte von Tim Wendelboe steht neben dem Blatt Papier, auf dem er sich nur die besten Bohnen herauspickt. Diese sollen dann später für die Jury frisch gebrüht werden.
Die anderen Teilnehmer kommen nach und nach zu ihrer zugewiesenen Vorbereitungszeit. Auch Aga und das Team sind am Start. Hamburg! Sie holt drei wunderschöne Chemex aus der Tasche, und bereitet ihren Kaffee vor.
Zwischendurch machen wir an der Kaffeebar eine Runde AeroPress, Melanie von der Rösttrommel aus Nürnberg ist totaler Fan und hat eins mitgebracht.
Auf der Bühne hat Wissem derweil sein Programm gestartet. Sehr persönlich beschreibt er wie er seine marokkanische Kaffee-Kultur mit einfließen lässt. Er hat mir vorher erzählt, dass er alles einfach genau so macht wie in seinem Café in Berlin. Persönlich und echt. Nur das was er erzählt kommt dazu.
Ich fand es wirklich richtig gut!
Als nächstes habe ich Constantin und Benjamin im Vorbereitungsraum getroffen. Sie haben ihre Nasen in ein riesen Glas gehalten, und philosophieren darüber wann der Kaffee welches Aroma hergibt.
Toffee kommt erst später. Deshalb müssen sie zweimal ins Aroma gehen! – Dann sag ihnen das so! Alles klar,los geht’s!
Am Ende gewinnt Constantin von bonanza aus Berlin den Brewers Cup. Seine Präsentation war auch die letzte die ich mir anschauen konnte, danach musste ich die knapp 5 Stunden nach Hause fahren.
Schon allein wegen all den netten Menschen denen ich begegnet bin und die ich kennen gelernt habe, die mir gesagt haben dass ich auf jeden Fall vorbei kommen soll wenn ich in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Landau, Bonn, Köln, Frankfurt, München, Osnabrück oder Lüdenscheid bin hat es sich gelohnt. Spätestens beim den nächsten Meisterschaften bin auch wieder sehr gerne mit dabei!
Eine Auswahl von Bildern habe ich bei pixiset hinterlegt!
Die Disziplinen im Überblick
Latte-Art
Latte-Art kennen wir alle: Die schönen Bilder auf dem Cappuccino oder dem Flat White. Aber hier geht es um mehr, als nur ein Herz für nette Kunden zu gießen!
Der erste Teil des Wettbewerbs besteht daraus ein Motiv zu präsentieren, welches anonym von der Jury bewertet wird. Der zweite Teil passiert auf der Bühne: Hier müssen in 8 Minuten 2 Motive in insgesamt 4 Tassen präsentiert werden. Ein Motiv *free pour*, hier kommt lediglich gegossene Milch auf den Kaffee, ohne weitere Hilfsmittel. Das zweite Motiv ist das *design* Motiv. Hier dürfen Hilfsmittel wie Farben, oder Latte-Art-Stifte zum malen mit Milchschaum verwendet werden.
In der zweiten Runde, dem Finale der besten sechs Teilnehmer, kommt zusätzlich noch ein Macchiato hinzu, also ein Motiv in einer Espressotasse. Dafür gibt es auch zwei Minuten on top.
Der Gewinner qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft, die 2017 in Budapest stattfindet.
Cuptasting
Das Cuptasting ist die Kategorie mit den meisten Teilnehmern. Denn um hieran teilzunehmen muss man neben den sehr ausgeprägten sensorischen Fähigkeiten nicht viel mitbringen. Es reicht ein großer Löffel (Cuppinglöffel).
Die competition besteht aus dem sogenannten Triangel-Test. Acht Gruppen aus je drei Tassen stehen vor den Teilnehmern. Zwei der Tassen sind mit dem gleichen Kaffee gefüllt, die Dritte mit einem anderen. Diese Tasse gilt es zu finden.
Man könnte meinen das sei leicht, jedoch unterscheiden sich die Kaffees manchmal lediglich dadurch, dass die Bohnen nur 3km weiter angebaut werden als die anderen beiden …
Hier zählt in erster Linie die Anzahl der korrekt gefundenen Tassen, bei Gleichstand entscheidet die Zeit.
Die besten der Vorrunde kommen ins Halbfinale, im Finale kämpfen dann die drei Besten um den Sieg und die Qualifikation zur WM.
Brewers Cup
Kaffee brühen. Der Brewers Cup besteht ebenfalls aus zwei Teilen: Im ersten Teil bekommen die Teilnehmer unbekannte Bohnen und müssen daraus in einer vorgegebenen Zeit das Beste herausholen. Das heisst sie müssen sich für eine Brühmethode entscheiden, das Verhältnis von Kaffee zu Wasser bestimmen, und die geeigneten Werte für Zeit, Mahlgrad und Temperatur finden.
Der zweite Teil ist dann eine Präsentation / Zubereitung des Kaffees vor der Jury (drei separat gebrühte Tassen). Hier hat jeder Teilnehmer seinen Kaffee und sein Programm vorbereitet. Darin wird der Kaffee und die gewählte Brühmethode vorgestellt, und es werden die Aromen des Kaffees beschrieben. Diese sollten dann im besten Fall auch von der Jury geschmeckt werden!
Der zweite Teil besteht auch aus Vorrunde und Finale, bei dem der Gewinner sich für die WM qualifiziert.
Coffee In Good Spirits
Kaffee und Alkohol heisst es hier. Die Teilnehmer präsentieren der Jury in einer vorgegebenen Zeit zwei Getränke: Einen Irish Coffee und eine Eigenkreation.
Der Teil passiert komplett auf der Bühne, und es gibt auch lediglich einen Durchgang, so dass jeder mit seiner Präsentation direkt die Chance hat, sich zur WM zu qualifizieren.
Barista. Die Königsdisziplin.
Die Qualifikation zu den WBC, den World Barista Championships. Diese finden unabhängig von den anderen Disziplinen 2017 nicht in Budapest statt, sondern in Seoul / Südkorea.
Diese Kategorie ist die aufwändigste und auch wohl kostspieligste für die Teilnehmer.
Was müssen sie tun? Sie müssen einer Jury in 15 Minuten jeweils 4 Espressi, 4 Cappuccino und 4 Eigenkreationen zubereiten und servieren.
Die Vorbereitungen und auch die Zubereitungen sind hart an der Grenze zwischen Gastronomie, Leidenschaft und Wissenschaft. Hier geht es ins Detail … Entscheidend sind zehntel Gramm, Partikelverteilungen beim mahlen, der Anpressdruck im Sieb oder – wundern würde es mich nicht – die Anzahl der Regentage auf der Kaffeeplantage. 😉
Sieben Juroren bewerten die Performance und natürlich das Ergebnis in der Tasse. Vier sogenannte *senosory Judges* kümmern sich um den Tasseninhalt, zwei *technical Judges* schauen den Baristi genau auf die Finger, und ein *head Judge* hat sein entscheidendes Auge über das ganze Geschehen.
Neben der Vorrunde gibt es hier auch das Finale der besten Teilnehmer, und der Sieger fährt im November 2017 nach Seoul.
Rösten
Der deutsche Meister im Rösten wird immer bereits im Vorfeld ermittelt. Das wird deshalb gemacht, da es hier einfach mehrere Tage dauert, und die Apparaturen einfach nicht in so einem Rahmen „mal eben“ aufgebaut und in Betrieb genommen werden können.
In drei Tagen müssen die Teilnehmer Rohkaffee qualitativ bewerten, bevor sie Proberöstungen durchführen und die gerösteten Proben verkosten. Anhand dieser ersten Bewertung geht es dann am folgenden Tag in den Wettbewerb mit der eigentlichen Röstung. Am letzten Tag küren die Juroren nach der Verkostung der Wettbewerbsröstungen den neuen deutschen Röstmeister.
Hallo zusammen,
vielen Dank für den tollen Artikel und den tollen Einblick in die Kaffeemeisterschaft. Ich finde es sehr wichtig, dass Kaffee fair gehandelt wird.
Ich trinke sehr gerne Kaffee. Sei es zum Frühstück oder mit Freunden.
Letztens hat sich eine Freundin von mir eine neue Saeco Kaffeemaschine zugelegt. Eine Seite für Ersatzteile habe ich schon gefunden: http://www.strickling-onlineshop.de/saeco-philips/?p=1
LG
Nadine