Wichteln – Fast jeder hat es schon einmal gemacht. Secret Santa, Julklapp, Engerl und Bengerl … In der Schule, im Büro, im Kegelclub oder einfach so unter Freunden. Wenn es kein Schrottwichteln ist, dann macht der Inhalt sogar Sinn 🙂
Aber was bitte ist third wave wichteln?
Durch einen Zufall bin ich im Oktober 2015 auf die Website www.thirdwavewichteln.com gestoßen. Hier wird Kaffee als Wichtelpäckchen an Unbekannte verschickt, und man bekommt ebenfalls Bohnen von einem Kaffeeliebhaber geschickt. Möglicherweise und im interessantesten Fall vom anderen Ende der Welt (wobei mich ein Kaffee von den Cook Inseln mal 30 Minuten meines Geschmackssinns beraubt hat).
third wave. Was das bedeutet habe ich in einem Artikel zusammengefasst. Aber noch einmal kurz: Es geht dabei darum alle Stufen des Kaffees, vom Anbau über Ernte, Vertrieb, Röstung und natürlich die Zubereitung in höchster Qualität durchzuführen.
2013 haben Thorsten Keller (@lastguest_hh), Markus Reuter (@roitsch) und André Krüger (@bosch) das Wichteln von und für Kaffeefans ins Leben gerufen. Alles begann mit folgendem Kommentar von Markus unter einem Foto von Thorsten:
Wie ging es nach dem Kommentar weiter?
Im ersten Jahr war ein tumblr-blog die „Website“, ein google-Formular sammelte fleissig alle Teilnehmer, und ausgezählt wurde klassisch mit Zettelchen.
2014 war dann eine richtige Website am Start, und ein tool hat das Ziehen der Wichtelpartner übernommen.
Seit 2015 dann gibt es eine eigene third wave wichteln Identität. der drehende Globus in Cyan und Magenta war geboren.
Im ersten Jahr schickten sich 360 Kaffeeliebhaber aus 26 Ländern gegenseitig Kaffeebohnen, 2014 waren es 1580 aus 52 Ländern, und 2015 schon über 2000 aus 65 Ländern.
Und was hat das jetzt gebracht?
CONNECTING THE WORLD
THROUGHOF COFFEE.
Alle waren schon dabei. Farmer, Barista, Kaffeeliebhaber, Röster und Café-Betreiber. Sie alle teilen eine Leidenschaft: Die für Kaffee. Für guten Kaffee. Für third wave Kaffee. Eines der Ziele vom third wave wicheln ist es, den Menschen die hohe Güte und Qualität des Kaffees näherzubringen, die er durchaus haben kann. Haben sollte und haben muss.
Das Wichteln ist ein Teil Aufklärung, ein Teil Sensibilisierung für Qualität, und ein Teil natürlich auch Spaß. Spaß an neuen Kontakten, an neuen Kaffees, und an Dingen die nach so einem Wichteln passieren.
Die facebook-Gruppe des third wave wichteln hat mittlerweile (Stand 5. Dez. 2018) über 7.072 Mitglieder, Tendenz steigend. Hier findet ein sehr reger Austausch rund um unser Lieblingsthema statt.
- Jemand hat eine neue Espressomaschine und braucht Tipps? Ein Barista hilft.
- Jemand weiss nicht wo er etwas kaufen kann? Ein Link wird gepostet.
- Jemand fährt in eine Stadt und braucht einen Café-Tipp? Die thirdwavewichteln-map an der alle mitarbeiten können hilft auch hier!
Aus der Gruppe heraus sind Events wie Cuptastings oder die erste European Brew Fight Night (die inoffizielle Amsterdam Coffee Festival Afterparty) entstanden:
Im Januar 2016 erhielt das Projekt die Auszeichnung
Achievement In The Field of Excellence
der jährlichen SPRUDGIE AWARDS
Ich hatte das Glück und konnte im Januar nach dem third wave wichteln 2015 bei einem Cuptasting von und für Teilnehmer viele dieser Kaffees probieren und muss sagen: Vielfalt ist noch milde ausgedrückt.
Wie mache ich beim Kaffee-Wichteln mit?
Wie kann man nun mit etwas Glück einen super leckeren Kaffee in den Händen halten, den man sonst wohl nie zu Gesicht bekommen würde?
Ganz einfach:
- Auf der Website eintragen,
- auf die Email mit der Adresse seines Wichtel warten,
- 250g Kaffee kaufen, einpacken, und
- verschicken.
Der Kaffee sollte ein „Specialty Coffee bzw. Third Wave Coffee“ sein, und am besten natürlich vom Röster um die Ecke. Sollte es bei Euch keinen geben, dann zumindest vom Röster des Vertrauens.
Der Kaffee sollte …
- … frisch sein
- … aus ganzen Bohnen bestehen
- … Filterkaffee sein (kein Espresso)
- … kein Blend sein
Uns haben im vergangenen Jahr gleich zwei Päckchen ereilt (Vorteil wenn man zu zweit mitmacht): In einem Päckchen war ein Kaffee von Nordbeans aus Tschechien, das andere Paket kam von der mittlerweile aus London kommenden Litauischen Baristameisterin Vaiva Maskovaite und enthielt gleich zwei Tüten von workshopcoffee.
Die Röstungen waren alle drei wirklich lecker, wobei mir der Gataba am besten gefallen hat, und ich damit glaube ich Ruanda als bislang liebste Bohnen für mich gefunden habe.
Von unseren Wichtelpäckchen ging eines ebenfalls nach Tschechien, das Andere nach Schottland. Gekauft haben wir bei Heilandt in Köln:
Die Macher sind – genau wie alle Teilnehmer – gespannt wie die Zahlen in diesem Jahr aussehen, das Formular ist noch bis zum 01.12.2016 um 11:59 CET. geöffnet. Also: Alle mitmachen!
Ach ja, und niemand beschwert sich über nette Kleinigkeiten oder Grüße, die den Weg mit ins Wichtelpäckchen finden. Überraschungen mögen wir doch alle gern.
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