Etwas mehr als 10 Monate hat es gedauert, bis endlich der KRUVE Sifter vor mir lag.
Eins der spannenden Kickstarter-Projekte die sich mit Kaffee beschäftigen – ich hab’s natürlich unterstützt
MANY HAVE TRIED TO PERFECT THE GRINDER.
WE PERFECTED THE GRIND.
So der Slogan vom Unternehmen KRUVE Inc. aus Kanada. Beworben wird ein Produkt, welches zu Beginn (und auch bis zum Ende der Kickstarter-Kampagne) noch RAFINO hieß: Der KRUVE Sifter.
Die eher nicht so sorgfältige Recherche im Bezug auf Markenrecht lässt grüßen …
Was macht der KRUVE Sifter?
Das Mahlgut soll perfektioniert werden. So weit so gut. Wie wir durch unzählige Mühlentests wissen, ist unser Mahlgut nicht gut. Nie. Egal welche Mühle, es geht immer besser. Zumindest scheint es so. Etliche Diskussionen wovon einige ziemlich philosophisch enden bestätigen es.
Dieses Jahr sind Fines der Teufel, im nächsten Jahr sind sie plötzlich der heisse Scheiß. Der eine redet von Scheibenmahlwerken die nicht groß genug sein können, der andere von Kegelmahlwerken. Dann kommt plötzlich jemand (mit Einfluss in der Szene) daher und mahlt bei den Meisterschaften mit einer Gewürzmühle und eiert mit dem Tamper auf dem Puck rum … Wegen der fehlenden Fines kann man angeblich viel weiter extrahieren, ohne dass die Shots bitter werden. Wo bei üblichen Espressomühlen spätestens bei 22% Extraktionsausbeute Schluss ist, kann man mit der Mahlkönig EK 43 angeblich locker bis 24% Extraktionsausbeute gehen.
Fakt ist, unser Mahlgut ist (meist) ziemlich heterogen, und neben dem wirklich gewünschten Mahlgrad sind eine Menge zu großer Teile (boulder) dabei, und ebenso zu feine (fines).
Die einen begünstigen die Überextraktion, so dass man davon natürlich weniger haben möchte. Die anderen sorgen für Unterextraktion, so dass auch diese am besten nicht mit in den Filter oder den Siebträger kommen.
Das macht der KRUVE Sifter. Er siebt aus dem gemahlenen Kaffee die perfekte Partikelgröße heraus. Nicht mehr, und nicht weniger. Der Rest ist persönliches Empfinden zwischen seriösem Kaffeefan(atiker), coffee-nerd und möchtegern-Kaffee-Vodoo-Priester-to-be.
Crowdfunding
Ich habe mich bei kickstarter.com für das große Paket entschieden, und habe den Siebhalter zusammen mit 11 Sieben bekommen. Gekostet hat das Ganze ca 80€ inkl. Versand nach Deutschland.
Ich mag die Plattform, denn hier wird es echt sehr oft ermöglicht, dass geniale Dinge erst entstehen können. So zum Beispiel die bekannte Pebble-Watch oder die VR-Brille Oculus Rift. Ob man das alles immer auch braucht sei mal dahingestellt, aber der Untersützer-Gedanke gefällt mir sehr gut.
Nach dem Abschluss des Projektes waren insgesamt 158.368 CA$ gesammelt worden – Benötigt wurden 55.000.
Wie oben erwähnt gab es dann die kleine Sache mit dem Markennamen, gefolgt von verschiedenen Produktionsverzögerungen. Alles nichts Neues bei kickstarter-Projekten. 33 Projekt-Updates und ca. 10 Monate später kam dann das Paket an. Natürlich nicht aus Canada, sondern direkt aus Hong Kong 🙂
Wie sieht das Teil nun genau aus?
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Der Sifter ist eine Kombination aus zwei Sieben mit Deckel und „Boden“. Ich habe die matt schwarze Variante gewählt, fand ich schicker als silber oder rot.
Die Siebgrößen sind folgende (auch wenn diese Zahlen erst mal nichts sagen):
200, 250, 300, 350, 400, 500, 600, 700, 800, 900 und 1000 µm
Daneben war noch ein (recht überflüssiger da platzverschwendender) Siebhalter dabei. Als Bonus für das Erreichen vom Vielfachen des Crowdfunding-Ziels. Naja …
Sieben mal sieben gibt? Feinen Kaffee!
So sieht’s aus. Der Kaffee wird in den Sifter gegeben, in dem zwei Siebe eigelegt sind. Eins für die maximale, eins für die minimale Partikelgröße die man sich wünscht.Das variiert natürlich von der Brühmethode, und ich sehe schon wieder die Diskussionen ob nun 250µm oder 300µm, und wie man das in Frage stellen kann … Wir alle kennen es und wissen wie es laufen wird, vor allem wenn sich die Frage nach links- oder rechtsherum schütteln gestellt wird. #grabpopcorn
Jedenfalls fallen alle Partikel die kleiner sind als das obere Sieb hindurch, die gewünschten Partikel bleiben in der Mitte, und alles was zu klein ist finden wir unten.
Man kann und sollte seine Mühle zumindest soweit kalibrieren, dass der meiste Teil in der Mitte hängen bleibt, sonst steigen die Kosten für das verrückte Hobby noch weiter an …
Welche Siebe für welchen Kaffee?
Die empfohlene Siebkombination von Kruve Inc. sieht wie folgt aus:
Brühmethode | Brühzeit | Brew:Ratio | Siebe |
---|---|---|---|
Pour Over | 3:40 min. | 1:16 | 400-800µm |
French Press | 10:00 min. | 1:13 | 600-1000µm |
AeroPress | 2:20 min. | 1:15 | 500-900µm |
Herdkanne | 1:30 min. | 1:11 | 350-700µm |
Drip Brewer | n/a | 1:17 | 400-900µm |
Espresso | 0:26 min. | 1:2 | 250-500µm |
Cold Brew | 16 Std. | 1:10 | 600-1100µm |
Syphon | 1:40 min. | 1:15 | 400-800µm |
Chemex | 6:00 min. | 1:16 | 500-1000µm |
Erste Schritte und ein Vorab-Fazit
Meine ersten Tests für den Kaffee aus dem Hario v60 und der Siebträgermaschine waren tatsächlich ein kleines Aha-Erlebnis. Der v60 war viel intensiver im Geschmack, mit mehr Körper. Der Espresso hatte sehr viel mehr Süße und war einfach bekömmlicher. Auf jeden Fall schon mal sehr Erfolgversprechend!
Wer von Euch hat auch einen Sifter geordert? Wer hat schon mehr getestet als ich? Ich freue mich auf Kommentare, Tipps und Tricks rund um das fancy Dreieck mit ein wenig Lochblech drin …
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Klingt wirklich toll und wie man anhand der finanziellen Unterstützung sehen kann, ist das Interesse daran sehr groß.
Hi Katrin,
ja das stimmt! Deshalb sind kickstarter und die anderen crowdfunding-Portale wirklich spannend!