[Werbung – Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Tchibo]
Die zweite Röstung der „Qbo Premium Coffee Beans von Tchibo“ für dieses Jahr ist da!
Ich finde es insofern noch spannender als sonst, weil der Kaffee dieses Mal aus Äthiopien kommt. Nicht dass Äthiopien mein unfassbarer Favorit wäre, aber ich muss doch zugeben dass ich dem doch sehr zugeneigt bin.
Ob es daran liegt dass damit meine Specialty Coffee Leidenschaft begonnen hat? Man weiss es nicht …
Der Ursprung des Kaffees
Bringt man das Thema Kaffee in Richtung des Ursprungs, denken viele tatsächlich an Äthiopien.
Die fruchtigen und floralen Noten des Kaffees aus Äthiopien haben vielen Coffee Professionals erst die Augen geöffnet und gezeigt, was alles in dem schwarzen dunkelroten Getränk stecken kann.
Ganz eindeutig dokumentiert ist die Herkunft des Kaffes nicht, aber es wird angenommen dass die ehemalige Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist. (1998 wurde die Provinz in die neue Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker eingegliedert.)
Eine andere Quelle lokalisiert die erste Erwähnung von Coffea arabica in den Südsudan.
In Äthiopien wurde Kaffee bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Erst ab der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde er allerdings in der arabischen Welt geröstet und getrunken: Die heutige Stadt al-Mutha im Jemen (ehemals Mocha oder Mokka genannt) war das Handelszentrum und brachte der arabischen Welt eine Monopolrolle ein.
Von dort hat der Kaffee als Pflanze seinen Siegeszug in die Welt begonnen. Ziemlich erfolgreich, wie wir alle wissen.
Kaffee in Äthiopien
Ich bin ein großer Fan vom Coffee Atlas von James Hoffmann. In diesem Buch wird nicht nur reichlich Wissen über Kaffee vermittelt, sondern die einzelnen Herkunftsländer werden anschaulich beschrieben. Naja. Das Ding heisst nun mal auch Atlas.
Über Äthiopien lässt sich hier lesen, dass der Kaffee sehr verschieden sein kann.
Angefangen von Zitrus, häufig Bergamotte und florale Noten, bis hin zu kandierten Früchten oder tropischen Früchten.
The World Atlas Of Coffee, James Hoffmann (S. 131)
Die gewaschenen Kaffees (häufig aus dem Süden und Südwesten) kommen elegant und komplex daher, während die trocken aufbereiteten Kaffees eher wild fruchtig und ungewöhnlich sein können.
Die oben von J. Hoffmann erwähnte Note von Bergamotte ist das, was mir von meinem ersten Kaffee aus Äthiopien (Region Yirgacheffe) im Kopf geblieben ist. Wirklich Wahnsinn, da diese Note logischerweise an Earl Grey erinnert!
Qbo aus Äthiopien!
Die zweite Röstung im Jahr 2020 kommt nun ebenfalls aus dem (nennen wir es mal) Land des Ursprungs.
Genauer gesagt stammen die Kaffees von der Homa Kooperative aus der Region Yirgacheffe, wo sie auf Höhen von bis zu 2.200 m angebaut werden.
Wie üblich wird der Kaffee hier von Hand gepflückt und direkt nach der Ernte zur Aufbereitung gebracht. In diesem Fall ist es die gewaschene Aufbereitung: Das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen wird in sogenannten „washing stations“ abgewaschen.
Anschließend trocknet die Kaffeebohne unter freiem Himmel so lange, bis sie noch eine Restfeuchte von ca. 12 % hat.
Die Arabica „Varietät“: Heirloom
Mit Heirloom werden eigentlich und ursprünglich alte Sorten einer Pflanze beschrieben, die für Lebensmittel angebaut wird. Teilweise wird als Mindestalter 100 Jahre angegeben, machmal auch nur 50.
Eine weitere Definition sagt: Alles was älter ist als 1945 oder 1951.
In der Kaffeewelt wird der Begriff Heirloom nun für Sorten verwendet, die vor über hundert Jahren nach Lateinamerika und Asien eingeführt wurden. Ebenso – und da schließt sich der Kreis – für viele Kaffeesorten aus Afrika, insbesondere aus Äthiopien.
Mit der immer stärker werdenden Bewegung des Specialty Coffees wurde Heirloom immer verbreiteter. Einkäufer, die nicht wussten welche Varietäten von Typica und Bourbon sie kauften, klassifizierten alles als „Heirloom“.
Noch heute wird Kaffee aus Äthiopien häufig nach Region klassifiziert und nicht zwingend nach der Varietät. So findet man z. B. Yirgacheffe, Guji & Co.
Das sieht in anderen Anbauregionen der Welt anders aus.
Die vier Qbo Röstungen
Hier mache ich es kurz: Es gibt wie immer eine Filter- und eine Caffè Crema Röstung. Jeweils in mild und kräftig.
Wie auch bei den letzten Malen: Ich bin kein Caffè Crema Fan. Daher hat es auch keinen gegeben, sondern ich habe mich wieder für die Variante „Americano“ entschieden.
Diese sollte sowieso ausnahmslos den Caffè Crema ersetzen. Aber das ist nur meine Meinung 🙂
Filterkaffee
Wie oben schon beschrieben, war Kaffee aus Yirgacheffe mein Einstieg in die Welt des Spezialitätenkaffees.
Daher habe ich besonderen Augenmerk auf den Filterkaffee gelegt.
Ach ja, auch wie immer: Meine Favoriten sind die milden Varianten. Schlichtweg weil sie für mich komplexere Aromen und Geschmack mitbringen.
Aber wir wissen ja: Erlaubt ist was schmeckt.
Das Ziel ist hier ganz klar erfüllt: ein hervorragender Kaffee mit der vollen Ladung an äthiopischen Merkmalen, die ich zumindest zuordnen kann und auch irgendwo als Erwartungshaltung hatte. Treffer!
Als Geschmacksnoten notiert Tchibo bei der milden Röstung „erst zarte Orangenblüte und süßliche Zitrusnoten, dann ein Hauch von Bergamotte.“
Exakt das ist es, was ich auch von Kaffee aus Yirgacheffe erwarte!
Die kräftige Röstung verspricht „Aprikosennoten mit Jasminblüte und feiner Ingwerwürze“.
Natürlich habe ich es mir auch hier nicht nehmen lassen, den Kaffee – wie jeden neuen Kaffee, der meine Küche sieht – im Ibrik zuzubereiten. Sehr süß und eine wunderbar klare Tasse!
Caffè Crema
Wir bleiben beim Americano. Die milde Röstung soll uns „feine Anklänge von Vanille und Honig“ bescheren, die „auf eine angenehme Note von weißem Pfirsich“ treffen.
Okay. Da kann ich nicht mitgehen, das ist mir zu speziell. Nichtsdestotrotz schmeckt der Kaffee echt leicht und fruchtig. Das ist immer noch nicht die Regel beim Großteil der Kaffees, die von den großen Röstereien kommen! Daher umso schöner, dass Tchibo mit der Qbo Linie eine deutlich höhere Qualität in die Regale bringt.
Die kräftige Variante macht es nun auch von der Wortwahl her schon deutlich: „Süßliche Noten von Ahornsirup und Orangenmarmelade treffen auf leicht pfeffrige Würze“.
Treffer. Für all diejenigen, die auf die Mimik stehen, die ihr Gesicht beim Trinken eines Kurzen heimsucht: Das ist euer Kaffee.
Für mich ist es nichts, da bin und bleibe ich ehrlich.
Fazit und Ausblick
Mal wieder konnten die Qbo Premium Coffee Beans überzeugen.
Und doch wette ich, dass auch diesmal wieder Stimmen laut werden, die sagen, dass der Kaffee „aus Prinzip“ nicht schmecken und wie ich sowas behaupten könne.
Ich habe auf der Intergastra in Stuttgart eine Diskussion über das qualitativ hochwertige Angebot von großen Röstereien geführt. Mein Gegenüber hat mit einfachen Worten seine Meinung in den Raum geworfen: „Sag doch sowas nicht. Das ist doch sche***e.“
Auf meine Bitte, er solle seine Ansicht doch mal genauer begründen, hatte er wortwörtlich geantwortet: „Das kann man nicht begründen, das ist einfach sche***e.“
Daraufhin musste ich ihn zum Geschmackstest zwingen und ihm sind alle Gesichtszüge entglitten.
Die Produkte, die seit Jahrzehnten gleich schmecken, tun dies nicht ohne Grund: Die meisten Menschen wollen nach wie vor „ihren“ gewohnten Kaffee haben, ohne Wenn und Aber, und das seit mehr als nur ein paar Jahren.
Wer also meint, dass jeder Kaffee aus dem Großröster über einen Kamm zu scheren sei mit anderen Produkten aus seinem Sortiment: Bitte, bitte probiert es aus!
Eine Tüte des neuen Qbo zu kaufen wird keinen ruinieren und ich kann es aus eigener Erfahrung sagen: Das was Tchibo da macht ist wirklich bemerkenswert. Umso trauriger ist es, dass ich selbst – außer in der Tchibo Filiale – noch nirgends die Qbo Bohnen gesehen habe.
Es ist und bleibt ein kleiner Geheimtipp.
Ich bin gespannt woher die dritte und letzte Röstung 2020 kommen wird!