Anfang September war ich beruflich für ein paar Tage in Chicago. Ich habe dann noch einen Tag dran gehangen, so dass ich nach der obligatorischen Bootstour mit Architektur-Führung und einem Baseballspiel noch ein paar Coffee-Spots besuchen konnte.
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Café Integral
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Mein erster Stop in der Kaffeeszene in Chicago war das Café Integral. In einer Location zusammen mit dem Freehand Chicago wird hier links Kaffee, und rechts alles essbare zubereitet.
Bevor es zum Job ging musste ich dem Hotel-Frühstück entfliehen und habe mir hier im bereits gut gefüllten Café ein Frühstück gegönnt: Ein gegrilltes Breakfast Sandwich ($ 8.—) und ein Cappuccino ($ 3.75). Hinter dem Counter stand Barista Kathie zusammen mit einer Kollegin. Beide waren sehr nett und begeistert über meinen Besuch. Zuerst wurde ich mit Fragen gelöchert bevor ich meine Infos bekommen habe …
Kathie ist seit ca 1 1/2 Jahren im Integral, und sie hat mir mit Freude alle Infos gegeben die ich brauche. Dazu hat sie mir einige allgemeine Tipps für Chicago gegeben. Im Austausch dazu musste ich ihr ein paar Tipps für Köln geben, denn da ist sie im Herbst zu Besuch.
Der Kaffee im Integral stammt ausschließlich aus Nicaragua. Dafür sorgt Cesar, der Röster der ebenfalls aus Nicaragua stammt. Er pendelt zwischen den zwei Standorten in New York und dem in Chicago, sowie den Plantagen in Nicaragua. Zwischen Januar und März ist er dort auf der Suche nach den besten Kaffeebohnen für das Integral.
Das Café selbst ist realtiv geräumig, und erinnert vom Style her sehr wenig an die typischen Hipster-Hotspots. Im vorderen Bereich ragt eine massive Theke aus dunklem Holz und roten Fliesen in den Raum und beherbergt sämtliche Utensilien. Das Rückbuffet ist ebenfalls in dunklem Holz gehalten, die Fliesen jedoch ziert ein Graffitti. Ziemlich cool.
Man sucht vergebens eine Espressomaschine, statt dessen findet man drei Siebträgerhalter einer Modbar aus der Theke ragen. Sehr fortschrittlich, ich denke sowas werden wir in Zukunft noch öfter sehen.
Der hintere Bereich dagegen erinnert eher an eine alte Bibliothek oder eine Zigarren-Lounge. Alte, dunkle Möbel, Sofas und gefüllte Schränke sorgen irgendwie für eine sehr spannende aber zugleich auch entspannende Atmosphäre.
Die Speisekarte ist unterteilt in Grab & Go, Morning Staples und All Day, so ist hier für jeden was dabei!
Geöffnet ist hier in der 19 East Ohio Street / River North täglich von 7-18 Uhr.
the rolling bean
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Auf dem Event, welches der Grund für mich war Chicago zu besuchen, hatte Johnathan Levy in einer Ecke seine mobile Espresso-Bar aufgebaut! Vor 10 Jahren hat er zusammen mit seinem Partner James Green angefangen auf Veranstaltungen Kaffee auszuschenken. James ist aktiv in New York, Johnathan hier in Chicago. Seit 2016 unterstützt Julian Diggs das Team in LA, war aber heute mit in Chicago dabei.
The rolling bean hat sich ausschließlich auf Kaffee-Catering spezialisiert. Hauptsächlich arbeiten sie mit großen Caterern zusammen, und kommen sehr häufig über Empfehlung an Ihre Einsätze.
Der erste Einsatz vor 10 Jahren war ein Event für PRADA, was zum Start natürlich nicht das schlechteste war.
Die Bohnen sind klassische italienische Röstungen, die von lokalen Röstern bezogen werden (u.a. Bowtruss oder Darkmatter). The rolling bean bezeichnet sich selbst als traditionelle italienische Espressobar. Sie catern insgesamt auf mehr als 300 Events im Jahr, man sieht und vor allem man schmeckt die Routine!
Beide waren sehr nette Typen, wir haben uns echt gut unterhalten. Sie kamen auch bei den anderen Besuchern super an! Die Theke mit den anderen Getränken war ca fünfmal so groß wie die Espresso-Bar, aber so gut wie niemand suchte den Weg dorthin. Alle standen bei Johnathan und Julian und haben sich leckere Kaffeekreationen zubereiten lassen.
Öffnungszeiten gibt es natürlich keine, aber wer mal auf einem Event in Chicago ist und eine kleine Espresso-Bar sieht, der weiss jetzt wer es sein könnte!
Gaslight Coffee Roasters
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Nachdem ich Donnerstag und Freitag volles Programm hatte und ich erst mitten in der Nacht mein Zimmer bezogen habe, hat mein Samstagmorgen bei Gaslight Coffee Roasters begonnen.
Zwei Minuten Fußweg von meiner airbnb Unterkunft* kam ich in eine wortwörtlich sehr sehr coole Location: Air Condition auf Vollgas.
Ein Café wie man es erwartet: Eine Vintage-Hipster-Backstein-Collage, gespickt mit Holztischen, Kaffeesäcken und DIY-Lampen aus Holzkisten. Die Theke prangt hier in den Raum rein, so dass man auf der linken Seite sitzen konnte, vorne seine Bestellung aufgeben, und diese rechts entgegennehmen konnte. Eine Strada, fünf Mühlen und eine gut ausgestattete brewstation geben einem ein Gefühl von hier-bin-ich-richtig.
Hier im Eck-Café war es bereits morgens sehr gut gefüllt! Ich hatte Glück und den letzten Platz mit meinem Cappucchino zwischen all den arbeitenden und lesenden Gästen ergattern können. Viele kleine Tische für 2-4 Personen und ein riesen Tisch im hinteren Bereich bieten Platz für reichlich Besucher.
Mein Cappuccino war sehr mild und sehr süß, ganz nach meinem Geschmack.
Der Espresso war ein Brasil Fazenda Passeio, und er war ebenfalls sehr mild. Fruchtig aber wenig Säure, wirklich sehr sehr lecker!
Seit vier Jahren hat Gaslight selbst einen Röster inhouse, der zwei Mal die Woche angeschmissen wird. Acht Baristi arbeiten im Café und sorgen für den nötigen Kick an Koffein.
Die Tür ist hier offen MO-FR 7-20 Uhr, SA 8-20 Uhr und SO 9-19 Uhr.
New Wave Coffee
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Auf dem Weg zum Logan Square um den herum sich noch einige Cafés befinden habe ich im New Wave Halt gemacht. Ein ganz anderer Look, man kommt sich vor wie in einem Mix aus Mensa, Eisdiele oder einer privaten Küche. Und doch ist alles gespickt mit einem klein wenig Hipstertum (bzw Backstein. Wobei es ja das selbe ist.)
Die meisten Hinweise im Gastraum sind handschriftliche Zettel. Zusammen mit den Grafitti-Elementen, den gefühlten zweihundertsechsdreiundsiebzig Aufklebern und Plakaten an der Eingangstür und den ausgestellten Bildern einer Künstlerin haben die Betreiber vom New Wave wirklich eine Atmosphäre geschaffen die ich so noch nirgends erlebt habe. Sehr cool!
Die sehr große Theke beheimatet (bis auf die übliche Milch/Zucker/Wasser-Station) alles was der Kunde braucht: Eine große La Marzocco Espressomaschine, Brewbar, ein riesen Kühlschrank-Lager-Eck, Regale mit „Rohstoffen“ und so weiter. Überall stehen Kisten mit Milchkanistern herum, Kartons mit Kaffee, oder Obst und Gemüsekisten. Scheinbar war gerade eingekauft worden oder es ist eine Lieferung gekommen. Der recht große Küchenbereich zeigt wie viele und vor allem frisch zubereitete Speisen zu haben sind.
Von 7 – 22 Uhr bekommt man hier täglich einen bunten Mix von leckeren und frisch zubereiteten Speisen, sowie allerlei Kaffeespezialitäten. Der Kaffee kommt vom ebenfalls in Chicago ansässigen Röster Metropolis Coffee Company. Der Espresso ($ 2.50) war (natürlich) fruchtig, aber doch auch ein wenig stärker und schärfer als in den anderen Cafés die ich besucht habe. Der Cappuccino ($ 2.80,— 8oz.) hat leider ein wenig enttäuscht, die kaputt geschäumte Milch hat hier sämtliche Geschmäcker zerstört. Naja, aber der Hummus-Bagel für $ 5.25 den ich dabei hatte war sensationell.
Bowtruss Coffee Roasters Logan Square
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Die in Amerika vorherrschende, als oberflächlich verschriene Freundlichkeit ist mir auch bei Bowtruss mit einem „Hey, how are you today?“ begegnet. Dachte ich. Aber es stellte sich ganz schnell raus, dass sich die Leute hier tatsächlich mit den Gästen zu beschäftigen scheinen!
Besonders als ich kurz erklärt habe was ich vor habe war der Barista hinter der Theke direkt voll und ganz bei mir. Noch bevor ich meine Sachen ablegen konnte wusste ich dass er was tolles hat was ich probieren sollte.
Gesagt getan, nach ein paar Minuten stand ein Ethiopia Worka Chelbesa Natural in einer riesen Tasse vor mir. Meine rudimentären tasting-kenntnisse haben honig und irgendwas beeriges geschmeckt. Tatsächlich: Die Tasting Notes auf der Packung waren: blueberry stwarberry, honey!
Er hat 1:16 gebrüht, gefühlt ziemlich lange… Gröber gemahlen wird er süßer, feiner gemahlen bekommt man eher mehr Säure hat er mir dann noch erzählt.
Nachdem er dann kurz mit seiner Kollegin getuschelt hat (ich habe nur die Wörter Blog, Espresso, Foto gehört) kam dann Katie mit einem riesen Lächeln im Gesicht zu mir rüber. Sie scheint die Espressoqueen im Bowtruss am Logan Square zu seinSie hat mir zwei Espressi vorgesetzt, ebenfalls ohne Bestellung. Der erste war der foundation Espresso, fast eine italienische Röstung. Die Tasting Notes sagen Toffee, Karamell, und Zitrus im Nachgeschmack. Roch meiner Meinung nach ein wenig nach Erdnuss.
Die zweite Tasse war ein Columbia Nariño. Heller, mit Noten von Schokolade, Honig und Aprikose. Ich persönlich habe noch den Geruch von Marzipan in die Nase bekommen …
Bowtruss am Logan Sq. ist der flächenmäßig größte Store, vom Kundenfluss her der mittlerste. 14 versch. Kaffees werden aktuell verkauft, was wirklich schon eine große Menge ist! Geröstet werden die Sorten in der eigenen Rösterei, in der auch für andere Cafés und Kunden geröstet wird. So auch z.B. für the rolling bean 🙂
Kaffee gibt es hier täglich von 7 – 18 Uhr
Ich wurde im übrigen zu allen Getränken eingeladen, und habe nur die zwei Päckchen Kaffee gezahlt die den Weg nach Deutschland gefunden haben.
Intelligentsia Chicago, Logan Square
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Mein letzter Stop an meinem freien Samstag in Chicago führte mich in den Laden in der 2642 North Milwaukee Avenue. Intelligentsia war der Röster, an den ich zuerst gedacht habe als ich Chicago in den Kalender geschrieben habe.
Der Koffeinspiegel war schon recht hoch, so dass es hier ein kleiner Cappuccino wurde. Der ging auch aufs Haus nachdem ich von meinem Blog erzählt habe. Leider war auf Grund des so hohen Besucheraufkommens keine Zeit mit dem Barista zu quatschen, aber die Preistafel hatte heute den Black Cat Classic angeschlagen, ein Blend aus Brasilien und Costa Rica.
In dem mit weissen Fliesen ausgestatteten großen und durch die Fensterfront recht hellen Raum mit Theke in der Mitte war es richtig gut gefüllt. Die große Theke in der Mitte des Raumes bietet an den langen Seiten zahlreiche Sitzplätze, so dass Kunden und Baristi recht close sind! In der Mitte der Theke werden alle Dinge ausser Espresso gemacht. Dieser wird direkt vorne an der weissen Maschine zubereitet. Fällt nach dem herein kommen sofort ins Auge. Alles sehr clean und rein. Cool-moderner-Vinage-Look wie ich finde! Sehr gelungen!
Neben Kaffee, Getränken und Gebäck kann man hier auch einiges an Merchandising und Zubehör kaufen, schön in Regalen aus Tempergussrohren präsentiert. #vintage sag‘ ich da nur. Wer’s braucht, aber im Nachhinein wäre eine Intelligentsia Tasse doch irgendwie ein schönes Mitbringsel gewesen.
Die vielen Filialen von Intelligentsia werden natürlich aus der eigenen Rösterei bzw einer der beiden beliefert. Alles östlich der Rocky Mountains kommt aus Chicago, und zwar aus der West Fulton St.
Die Intelligentsia Coffeebar am Logan Sq. hat Montags – Freitags von 6.30 bis 20 Uhr geöffnet, am Wochenende von 7 – 20 Uhr.
